Sonntag, 27. November 2016

Dialog zwischen Oben und Unten

Im Wald bin ich gewesen, als die Sonne nach einer frostigen Nacht langsam aufstieg und ihre hellen Strahlen schließlich unvermittelt den Boden erreichten und ihn wachkitzelten. Dieser antwortete ohne zu zögern und dampfte der Sonne kräftig aus allen Löchern entgegen. Fast hätte er sich gedehnt, gegähnt und gestreckt...


Auch eine unverhoffte Begegnung mit dem ein oder anderen Elf, der seine kleine Behausung lüften und das Bettzeug ausschüttelt würde, schien jetzt im Bereich des Möglichen zu sein...

Donnerstag, 10. November 2016

Hauch der Vergänglichkeit

Diese beiden benachbarten "Burgen" finden sich keine hundert Meter voneinander entfernt im Teutoburger Wald. Haben sie nicht vieles gemeinsam?
Falkenburg
Den mächtigen Schutzcharakter, ihre Perfektion und Qualität, die Raffinesse ihrer Machart! Die Spuren des sich darin abspielenden Lebens! Und auch die unübersehbare Verlorenheit und Leere...
Amselnest 
Das Leben an sich verläuft aber zyklisch, und darüber bin ich froh.

Donnerstag, 3. November 2016

Der November ist schön!


Wenn ich draußen bin oder auch von drinnen hinausschaue: der November ist schön! Und er ist dunkel, ja. Das Licht reduziert sich nun endgültig auf ein Minimum. Aber was für wertvolle, schöne Augenblicke schenkt uns dieser Monat! 
Nebelverhangene Berghänge und Ebenen, die sich nach der Klarheit der wärmeren Jahreszeit endlich in Schweigen hüllen; das Geräusch dicker Tropfen, die auf auf das letzte noch an den Bäumen hängende Laub fallen; das letzte Rauschen der Laubbäume, bevor sie ihre Blätterpracht ganz verloren haben und ebenfalls verstummen. 


Und dann sind da die vielen Farben, die durch die Nässe umso leuchtender sind! Im Wald riecht es nach Feuchtigkeit und Erde, und Spinnen schmücken alles mit ihren feinen Gespinsten.



Die Vogelschwärme lassen mich aufhorchen und manchmal auch spüren, dass der Horizont und mein Spielraum viel weiter sind, als ich mir in meinem kleinen Alltag manchmal vorstellen kann. Das ist tröstlich. 






Ich finde, dass gerade jetzt, wenn sich scheinbar alles Helle, Freundliche, Warme von uns verabschiedet, wir umso mehr hinaus in die Natur gehen sollten, um diese stillen Schätze mit allen Sinnen wahrzunehmen und daran teilzuhaben.

Dienstag, 1. November 2016

Wie Pilze laufen lernen...

Man denkt ja landläufig, da "steht" ein Pilz im Wald. Und wenn man genau hinguckt, dann macht der sich eigentlich gerade auf die Socken. Immer! Zumindest im übertragenen Sinne. Denn es sind ja nicht die Pilze selber, die wir sehen, sondern ihre Fruchtkörper, und diese bilden Sporen, damit der Pilz sich weiterverbreitet. Diese seltenen Erdsterne hier, die ich vor Kurzem an einem nebelfeuchten Morgen fand, öffnen sich bei Feuchtigkeit und warten auf Regentropfen, die auf den zarten und erschütterbaren inneren Fruchtkörper fallen, um damit den in seinem Inneren liegenden Sporen den nötigen Schwung zu geben und sie auf die Reise zu schicken. Das ist ganz schön ausgeklügelt und dazu noch wunderschön!

Eine etwas andere Möglichkeit der Fortbewegung entdeckte ich dann ein paar Tage später auf einem Kindergeburtstag: raffinierte Murmelfüße bringen hier gleich den ganzen (Frucht-) Körper auf Trab!

Das Gleiche geschieht übrigens auch durch das Pflücken des Pilzes. Jedoch gerade Erdsterne sollten sich nicht pflücken lassen - man kann sie sowieso nicht essen, und selten sind sie obendrein. Aber nachfilzen kann man sie wunderbar!